Der funkelnagelneue MAN301 ist ein
Zwitter
aus
Netzwerkplayer,
DAC,
Vorstufe, Server und automatischem
Ripper - alles bis ins letzte Detail
durchdacht.
Im
Prinzip
steckt
der
von mir geschätzte Weiss DAC202 in
diesem Netzwerkplayer. Dieses Aus-
nahmeteil mit seinem ESS-Achtka-
nal-DAC (von denen hier jeweils vier
Kanäle pro Seite genutzt werden) und
der aufwendigen Jitterunterdrückung
namens JE T PLL ist technisch auf
dem allerneuesten Stand und liefert
Sound, der klarer und reiner kaum
sein kann. Ich mag dessen unbestech-
liche Ehrlichkeit und Neutralität, sein
Auflösungsvermögen und die
nahe-
zu perfekte Durchhörbarkeit, die er
ermöglicht. Auch die von mir vor Jah-
ren schon in höchsten Tönen gelobte,
hybride
Lautstärkeregelung ist wie-
der an Bord. Sie ermöglicht das grobe
Anpassen des Ausgangspegels in vier
Stufen, so dass die intelligent gedither-
te digitale Pegelregelung abhängig von
der Empfindlichkeit des angeschlos-
senen Verstärkers immer ungefähr die
gleiche Auflösung hat.
Sollten Sie bereits einen D/A-Wandler
haben und den absolut heiss und innig
lieben, können Sie auch auf den Weiss-
Wandler verzichten und den M AN
als Netzwerk-Transport bestellen. Ih-
ren DAC können Sie dann wahlweise
per S/PDIF, AES und sogar USB an-
schließen, je nachdem, was Ihnen am
liebsten ist.
So oder so: Am M AN findet man
nur einen einzigen Knopf: Den A n/
Aus-Schalter. Das iPad ist die einzige
Möglichkeit, dem M AN bezubiegen,
was man von ihm will; ohne das Apple-
Tablet bleibt er ein schlicht ausseh-
ender Kasten mit Buchsen hinten dran.
Das stellt natürlich höchste Anfor-
derungen an die Mensch-Maschine-
Schnittstelle, die vollständig im Hau-
se Weiss entwickelt wurde und alle
Erfahrungen mit dateibasierter Musik-
wiedergabe, die Daniel Weiss und sein
Team im Laufe der vielen Jahre gesam-
melt haben, beinhaltet.
Zunächst richtet man einen Benut-
zer ein, damit Papa, Sohn und Mama
gegebenenfalls
auf
unterschiedliche
Alben zugreifen können (und Papa
nichts
von
den
M P3-Perlen
des
Sohnemanns mitbekommt) und lässt
sich anschließend anzeigen, was der
301er im
heimischen Netzwerk als
möglichen
Speicherplatz
auserkoren
hat. Der Zugriff auf die Musikdateien
erfolgt über die direkte Netzwerkfrei-
gabe des Ordners, auf UPnP-Fähigkeit
verzichtet der M AN dankend. Nach
dem Einrichten erbittet er sich eine
je nach Größe des Archivs kurze oder
Gehörtes:
- Tracy Chapman
Tracy Chapman
(FLAC, 44.1 kHz, 16 Bit)
- Roachford
Permanent Shade of Blue
(FLAC, 44.1 kHz, 16 Bit)
- Peter Gabriel
Red Rain
(FLAC, 44.1 kHz, 16 Bit)
- Hoff Ensemble
Quiet Winter Night
(FLAC, 192 kHz, 24 Bit)
- Michael Formanek
Small Places
(FLAC, 96 kHz, 24 Bit)
- Various Artists
Manger, Musik wie
von einem anderen Stern
(FLAC, 44.1 kHz, 16 Bit)
- Beth Hart & Joe Bonamassa
Don't Explain
(FLAC, 44.1 kHz, 16 Bit)
längere Bedenkzeit, um die Musik-
sammlung einzulesen und die Biblio-
thek einzurichten. Cover werden auf
Wunsch lokal im iPad gecached, um
maximal
schnelle
Anzeigegeschwin-
digkeit zu erreichen.
Absolut klasse finde ich die Möglich-
keit, CDs direkt auf das NAS rippen
zu können. Die Daten werden auf der
internen,
absolut unhörbaren
SSD-
Platte zwischengespeichert und flattern
unbemerkt auf die als Speicherlaufwerk
angegebene Netzwerkfestplatte.
Das
Zielformat
ist
standardmäßig
FLAC, zur Auswahl stehen hier aber
noch jede Menge weitere Formate wie
AIFF, WAV, ALAC oder auch MP3.
Auch kann man im Einstellungsmenü
festlegen, in welcher Dateistruktur die
Dateien abgelegt werden sollen.
Cover werden automatisch aus dem
Netz gezogen, wobei man darüber so-
gar die volle Kontrolle hat und mit nur
einem Fingertipp Alternativen wäh-
len kann. Im Prinzip kann man auch
einfach mit der ins iPad integrierten
Kamera schnell ein Foto vom Cover
machen, mit ein paar wenigen Gesten
freistellen und noch vor dem eigent-
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